Der Komfort-Kuppel-Komplex

17. Januar – 17. März 2018

Augarten Porzellanmanufaktur Wien
Shannon Bool
Fred Forest
Yona Friedman & Jean-Baptiste Decavèle
Tim Gambell & Alfons Hooikaas (Emblemmatic)
Édouard Glissant
Guðný Guðmundsdóttir
Brooks B. Harding
Mark Henning
William Klein
Adolph Freiherr Knigge
Jean Rouch
Karlheinz Stockhausen
Jenni Tischer
Daniel van der Velden & Vinca Kruk (Metahaven)
Erik van der Weijde

Dies ist eine Themenausstellung! Aus aktuellem Anlass gehen wir nicht der Frage nach, wie sich ein „Aufbäumen Europas“ ausnehmen würde und was nach diesem hochenergetischen Akt geschehen soll, sondern wir bauen mit Hilfe des Philosophen Slavoj Žižek eine Versuchsanordnung: Er entwarf vor einiger Zeit das Bild einer „Kuppel“, in deren Inneren die Gewinner der Globalisierung agieren. Damit folgt er einer Idee seines Kollegen Peter Sloterdijk, der Idee vom „Weltinnenraum des Kapitals“. Sloterdijk hat verschiedene, recht konkrete Vorstellungen der architektonischen Ausformung dieses Innenraums. Er spricht zum Beispiel von „Kristallpalästen“, einem „Treibhaus ohne fester Außenhaut“, einem „Weltpalast“, einem „Geflecht aus Korridoren des Komforts“. Žižek konzentriert sich auf das Bild der Kuppel. Es mag einem dabei der transparente „Dome over Manhattan“ (ca. 1960) des Visionärs Buckminster Fuller in den Sinn kommen. Jedoch müsste man sich das Gebilde ins Immense vergrößert vorstellen, wie es gläsern die gesamte westliche Welt überspannt. Unter dieser Haube treiben zum Teil skurrile, zumeist beängstigende Gewächse aus. Heute gerade mal für ein, zwei Generationen Selbstverständliches wird einfach so in Frage gestellt, und Themen des linksliberalen Kampfes frech gekapert und gegen die eigentlichen Urheber gewendet. Wie reagieren? Was tun? Sich seiner Geschichten bewusst werden, erstmal: Wer sind wir? Wo ist das Licht? Wo die Luft und der Boden? Bleiben wir unter Glas, oder hat jemand den Schlüssel?
Die assoziative Ausstellung will den Versuch machen, den Komfort-Kuppel-Komplex ein wenig zu beschreiben und zeigt anhand von historischen Artefakten und Exponaten aus Kunst, Film und Design unterschiedlichste Facetten unserer Glaskuppelexistenz.

kuratiert von Swantje Grundler und Thomas Mayfried

Öffnungszeiten:Dienstag – Sonntag  11.00 – 20.00 Uhr

Petit á petit von Jean Rouch: 11.30h / 13.00h / 14.45h / 16.30h/ 18.15h

Jean Rouch
Filmvorstellungen grosszügig unterstützt von
Les Films du Jeudi, Paris
und
Fondation Jean Rouch
Centenaire Jean Rouch 2017

Digitalisierung und Restaurierung
mit Unterstützung von
Centre national du cinéma
et de l’image animée, Paris